Düsseldorf-Oberbilk hat es in sich!
Eine Stadtteilgeschichte anhand ausgewählter Themen und Standorte
Der Stadtteil Oberbilk ist als erstes Industrie- und Arbeiterviertel Düsseldorfs Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. Da es in der ehemaligen Residenz- und damaligen preußischen Verwaltungsstadt keine nennenswerte gewerbliche Tradition gab, kamen die ersten Industrieunternehmer und auch der Großteil der Arbeitskräfte von außerhalb. Zuwanderung hat Oberbilk von Beginn an bis heute als multikulturellen Stadtteil geprägt.
Heute sind die großen Fabriken vollständig verschwunden, die abwertende Außenwahrnehmung als "Hinterhof der Stadt" hat jedoch bis in die Gegenwart Spuren hinterlassen. Ein Wandel zum Positiven ist inzwischen aber erkennbar. Anhand exemplarisch ausgewählter "historischer Orte" im Stadtteil – Bertha von Suttner-Platz, Oberbilker Markt und Untere Ellerstraße – thematisieren die Autoren wichtige Ereignisse und Entwicklungen der Oberbilker Geschichte.
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Oberbilker Geschichte(n)
Die Oberbilker Geschichtsinitiative und ihr Trägerverein „Aktion Oberbilker Geschichte(n)“ haben sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte des Stadtteils an ausgewählten „historischen Orten“ im Quartier erfahrbar und erlebbar zu machen. Wie das gelingen kann, obwohl z.B. aus der industriellen Vergangenheit kaum noch Spuren im Stadtbild sichtbar sind, gehört zu den Herausforderungen, denen sich die Geschichtsinitiative stellen will. Nach ihrem Verständnis ist Stadtteilgeschichte auch weitaus mehr als Industriegeschichte.
Foto: Thomas L.H. Schmidt
Oberbilk
Damals war mit der Industrie und den zugewanderten Arbeitskräften auch „eine vielsprachige, fremdartige, künstlich geschaffene neue Welt aus vielerlei Kulturen“ entstanden, wie es der in Oberbilk geborene Schriftsteller Dieter Forte ausgedrückt hat. Geschichte umfasst deshalb nicht zuletzt auch die Geschichte der Zuwanderung, die den Stadtteil seit seiner Entstehung im 19. Jahrhundert geprägt hat und in anderer Form bis heute prägt.
Oberbilk war die Welt … dieses Fleckchen Erde, das jahrhundertelang als Ödnis unter einem offenen Himmel lag, Sand und Gesträuch, einsames Gehölz und unbekannte Wege zwischen Morgen- und Abenddämmerung, Sonnen- und Regentagen, bis in einem Schöpfungsakt von wenigen Jahren aus diesem stillen, gottvergessenen Brachland ein vibrierender, feuerspeiender, ohrenbetäubender Ort entstand …